- 21.9.2012 jw
BKA-Mann ahnungslos – Im Hamburger PKK-Prozeß offenbart leitender Ermittler weitgehende Inkompetenz
„Im Prozeß gegen den kurdischen Politiker und Aktivisten Ali Ihsan Kitay hat der leitende BKA-Ermittler im Zeugenstand völlige Ahnungslosigkeit über den kurdisch-türkischen Konflikt offenbart.
…
Allein in Anbetracht der fachlichen Unkenntnis des BKA-Beamten sollte der Prozeß gegen Ali Ihsan Kitay, wie sämtliche weiteren 129b-Verfahren gegen Kurden sofort ausgesetzt werden, da die Anklage sowie der Haftbefehl in wesentlichen Teilen auf dessen Einschätzungen beruhen, kritisierte die Bundestagsabgeordnete Heidrun Dittrich (Die Linke) in einer Erklärung. Der Paragraph 219b StGB sei »aufgrund der Aufhebung der Gewaltenteilung und gravierender juristischer und handwerklicher Fehler ohnehin verfassungswidrig«.“ - 23.8.2012 jw
Terrorparagraph auf dem Prüfstand – Verteidigung in Hamburger Verfahren gegen kurdischen Politiker zweifelt Verfassungsmäßigkeit an
„…Das Bundesverfassungsgericht müsse darüber entscheiden, ob der zur Anwendung kommende Strafrechtsparagraph 129b aufgrund seiner starken handwerklichen und rechtsstaatlichen Fehler überhaupt grundgesetzkonform sei, forderte Gericke am Montag und beantragte die Aussetzung des Prozesses.
…Bislang wurde noch kein PKK-Mitglied nach Paragraph 129b verurteilt, so daß dem Hamburger Prozeß eine Pilotfunktion zukommt. Ab dem 13. September beginnt vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht bereits ein weiterer 129b-Prozeß gegen zwei Kurden, denen vorgeworfen wird, in Deutschland Jugendliche für die Guerilla rekrutiert zu haben.“ - 22.8.2012 nrhz
Erneute Kriminalisierung trotz jahrelang in der Türkei erlittener Folter
Prozessauftakt gegen den Kurden Ali Ihsan Kitay
„…„Die kurdische Bewegung setzt sich seit Jahren für Frieden ein – es ist der türkische Staat, der mit einer Spirale der Gewalt eine Lösung des Konflikts unmöglich macht. Jeder Mensch in den kurdischen Provinzen des Landes muss sich zu dem Konflikt positionieren. Vielen bleibt nur der Weg in die Berge oder ins Exil. Die Internationalen Persönlichkeiten müssen sich viel stärker dafür einsetzen, dass sich die Politik der Gewalt des türkischen Staates ändert – ansonsten wird das Dilemma – das endlose Sterben und Leiden – immer weiter fortgesetzt“, sagte Kitay. „Seit Anfang 2000 strebt die kurdische Bewegung die Demokratische Autonomie als Gesellschaftsmodell an. Das bedeutet das gleichberechtigte Zusammenleben sämtlicher Bevölkerungsgruppen und Religionsgruppen innerhalb der Grenzen der Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien und eine Demokratisierung der jeweiligen Gesellschaften“….“ - 15.8.2012 jw
Unter »Terrorismusverdacht«
„Seit Montag steht der Kurde Ali Ihsan Kitay in Hamburg vor Gericht….Der Angeklagte, durch eine Panzerglasscheibe von den rund 90 meist mit ihm solidarischen Prozeßbeobachtern getrennt, erklärte, er habe sich schon immer »gegen Diskriminierung und Unrecht eingesetzt«. Kitay beschrieb, wie er seit seiner Kindheit in seiner Heimatstadt Bingöl erleben mußte, wie Familienangehörige gefoltert und ermordet wurden. So habe er nur die Wahl gehabt, sich Unrecht und staatlicher Gewalt unterzuordnen und innerlich daran zu zerbrechen oder Widerstand zu leisten, begründete Kitay seinen Entschluß, der PKK beizutreten….“ - 9.8.2012 taz
Prozess auch ohne Straftat – Gericht beschreitet Neuland
„Vor dem Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts beginnt am Montag zum ersten Mal in Hamburg ein Prozess nach dem neuen Terrorparagrafen 129b des Strafgesetzbuchs. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Kurden Ali Ihsan Kitay die „Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung“ vor, weil er aus Deutschland die in der Türkei verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK unterstützt haben soll…
…
Klar ist, dass Ali Ihsan Kitay in Deutschland keine Straftat zur Last gelegt wird.“ - 7.12.2011 nrhz
Demo kurdischer Jugendlicher in Hamburg
„Vergangenen Sonnabend besetzten 300 kurdische Jugendliche und antifaschistische Gruppen in Hamburg die Piazza gegenüber der Roten Flora. Die Aktivisten wollten damit auf Kriegsverbrechen der türkischen Armee und über 4.500 in den letzten 2 Jahren in der Türkei inhaftierte politisch engagierte Menschen, darunter 6 Parlamentarier, 16 Bürgermeister und 100 Anwälte, aufmerksam machen. Nach der spontanen Besetzung veranstalteten die Protestierenden eine fünfstündige Kundgebung sowie eine Spontandemonstration durch das Hamburger Schanzenviertel…“
Die letzten Prozesstermine
Plädoyer der Verteidigung: Donnerstag, 07.02.2013, 13:00h
und Freitag, 08.02.2013, 13:00
Urteil voraussichtlich: (Dienstag, 12.02.2013 oder wahrscheinlicher) Mittwoch, 13.02.2013Ort: Hamburg, Gericht am Sievekingplatz, U2 Messehallen,
Saal 237 oder 288
alle ProzesstermineAzadî yan Azadî! Hintergrundbroschüre
Die Broschüre kann hier frei heruntergeladen werden, zu beziehen außerdem über die ISKU, sowie in verschiedenen Infoläden und Buchhandlungen, wie z.B der Buchhandlung im Schanzenviertel.Banner und Plakat
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Die neusten Artikel
Freiheit für Ali Ihsan!
Seit dem 12. Oktober 2011 sitzt der kurdische Aktivist Ali Ihsan Kitay in Hamburg wegen des Vorwurfs der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ gemäß § 129b in Haft. Er soll 2007-2008 in Hamburg und der nördlichen Region verantwortlicher Kader der PKK gewesen sein.
Ali Ihsan saß bereits 20 Jahre in der Türkei im Gefängnis und wurde dort mehrfach gefoltert. Nun sitzt Ali Ihsan Kitay in Hamburg in Isolationshaft.Mit der Kriminalisierung von Kurd_innen nach dem §129b verfolgen die herrschenden Eliten in der Bundesrepublik wirtschaftliche und strategische Ziele.
Am Montag, den 13. August 2012 begann der Prozess gegen Ali Ihsan Kitay vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Hamburg. Bis Ende des Jahres wurden bereits weitere 36 Prozesstermine angesetzt. Wir rufen ausdrücklich zur aktiven Solidarität mir Ali Ihsan Kitay auf. Kommt alle, beobachtet den Prozess, werdet aktiv!
Gegen jede Repression!! Solidarität ist eine Waffe!!
Beteiligte Gruppen/Organisationen im Bündnis Freiheit für Ali Ishan:
antirepressionsgruppe hamburg
ATESH - Für eine sozialrevolutionäre Perspektive
Ermittlungsausschuss Hamburg
Informationsstelle Kurdistan (ISKU)
Kurdischer Volksrat Hamburg
Rat der kurdischen Frauen in Hamburg
Rote Hilfe e.V. – Ortsgruppe Hamburg
Tatort Kurdistan
YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.